Die 7 besten Plattformen für mehr Einnahmen als Content Creator
Wer hauptberuflich als Content Creator Geld verdienen möchte, der muss zwei Bedingungen erfüllen:
- Guten „original“ Content erstellen und veröffentlichen
- Menschen erreichen, die das interessiert
- Den Content selbst zu Geld machen
So vielfältig, wie die Creator Branche ist, so umfangreich sind auch die Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Lies in diesem Artikel, welche Plattformen und Wege sich dafür besonders gut eignen, und welche weniger.
Spoiler: Instagram, LinkedIn und TikTok sind keine Empfehlungen von mir!
Was unterscheidet Content Creator von Freelancern oder Marketern?
Natürlich ist jeder, der Content erstellt, auch ein Content Creator. Wenn wir aber vom Berufsbild Content Creator sprechen, gibt es zwei wesentliche Unterschiede:
1. Der Content ist das Produkt
Das primäre Produkt von Content Creatorn ist der Content selbst. Das Ziel ist nicht, den Content „nur“ als Marketing Kanal zu nutzen, um andere Produkte zu verkaufen. Die Monetarisierung erfolgt über den Content selbst und nutzt die Mechanismen und Möglichkeiten, die die Plattformen der Wahl bereitstellen.
Content Creator haben damit auch nur minimalen oder keinen Kundenkontakt und versuchen, den zeitlichen Fokus jeden Tag auf die Erstellung von spannenden Inhalte zu legen.
2. Content Creator sind Originals
Im Gegensatz zu Dienstleistern, die für andere Content erstellen, sind Content Creator auch selbst das Original, also die Brand. Nicht selten erzählen sie persönliche Geschichten oder nehmen das Publikum in ein fachliches Thema mit.
Wer den Content von Content Creatorn liest, schaut oder hört, der nimmt auch die Person dahinter wahr.
Das Format des Contents ist dabei nicht festgelegt. Ob Texte, Videos oder Audio (Podcasts), alles ist erlaubt und möglich. In der Praxis mischt sich das üblicherweise. Wer z.B. Videos für YouTube produziert, nutzt einzelne Bilder und Kurzvideos z.B. auch auch Instagram oder TikTok.
Geschäftsmodelle: Wie Content Creator Geld verdienen
Wenn der Content selbst das Produkt ist, fallen typische Modelle wie Freelancing oder der Verkauf eigener Produkte erstmal raus. Ausgeschlossen ist das nicht, aber es hat keinen Fokus. Stattdessen nutzen Content Creator meist eines oder mehrere der folgenden Geschäftsmodelle:
Werbung
Werbung ist das No 1 Geschäftsmodell der Creator Economy. Der Content selbst ist in dem Fall kostenlos und wird als Marketingfläche für Produkte Dritter genutzt. Werbung kann viele Formen haben, vom Banner im Blogpost, über Video-Ads bis hin zu Audio Ad-Rolls. Je größer die Reichweite des Contents, desto mehr Geld lässt sich verdienen.
Affiliate Marketing
Affiliate Marketing ist eine besondere Form von Werbung. Im Gegensatz zu Display Werbung sucht der Creator die Produkte selbst aus und empfiehlt diese aktiv als Teil des Contents. Üblicherweise wird für eine erfolgreiche Kunden-Vermittlung eine Provision bezahlt.
Paywall Content
Wer keine Lust auf Werbung hat und sich nicht zu sehr nach Google richten möchte, um neue Leser/Hörer/Zuschauer zu gewinnen, der könnte auf Paywall Content setzen. Dieser könnte entweder Zugang zu einzelnen Inhalten gewähren (z.B. Artikel, E-Books, usw.), oder pauschal in einem Abo zugänglich gemacht werden. In der Praxis sind häufig nicht alle Inhalte hinter einer Paywall, aber einige. Die Leser oder Zuschauer können sich dann überlegen, ob sie für den Paid-Content bezahlen möchten oder nicht.
Support Membership
Funktioniert technisch analog zum Paywall Content über ein Abo, aber mit dem Unterschied, dass hier der Unterstützer-Gedanke im Vordergrund steht. D.h. statt für Content zu bezahlen, bekommen Supporter meist so etwas wie „behind the scenes“ Insights, Merch, Meet & Greets oder die Nennung in einem Video-Abspann. Manchmal ist auch exklusiver Content möglich, der Support und damit die enge Verbindung zum Creator (zur Brand) steht aber im Vordergrund.
VG Wort
Wer vor allem Texte schreibt und Leser in Deutschland hat, für den ist die VG Wort definitiv eine gute Option, um zusätzlich Geld zu verdienen. Wie viel genau das ist, kannst du in diesem Artikel nachlesen:
Events
So schön das Internet ist, um viele Menschen zu erreichen, so anonym kann es sein. Gerade in der Podcast-Welt hat sich daher das Modell „Live Events“ etabliert, in denen Creator und Follower auch mal im echten Leben zusammenkommen können. Ganz nebenbei sind Event-Tickets auch eine tolle Möglichkeit, als Creator Geld zu verdienen. Auch kostenpflichtige Online Konferenzen sind ein beliebtes Modell, um Content zu verkaufen.
Bücher & Filme
Bücher sind eine beliebte Möglichkeit für Creator, ein Thema besonders umfassend aufzuschreiben. Ob Biografie oder fachlicher Content, Bücher sind beliebt und waren als Geschäftsmodell schon etabliert, als es noch kein Internet gab.
Geschlossener Content könnte aber z.B. auch in Form eines Films erstellt werden. Auch, wenn nicht gerade Netflix die Serie ausstrahlt, gibt es Wege, einen selbst produzierten Film auch gegen Geld zu verkaufen.
Sekundär: physische Produkte oder Dienstleistungen
Die Grenzen sind hier nicht ganz scharf zu E-Commerce oder Dienstleistungsunternehmen. Da Content Creator aber nicht nur kreativ sind, sondern auch unternehmerisch denken, liegt es für viele auch nahe, Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen. Angefangen bei Merch, über digitale Produkte wie Kurse oder Guides, bis hin zu eigenen SaaS Tools oder Apps. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt.
Die besten Plattformen, um als Creator Geld zu verdienen
Die besten Plattformen sind diejenigen, auf denen die diese drei Voraussetzungen für das Creator-Dasein erfüllt werden:
- Content veröffentlichen
- Organische eine Zielgruppe erreichen
- Geld verdienen
Wenn alles drei von einer Plattform ermöglicht wird, haben Creator die beste Möglichkeit, von der reinen Content Produktion früher oder später auch leben zu können. Instagram und TikTok bieten z.B. gute Möglichkeiten für 1. und 2., aber nicht für 3. Wer „mit Instagram“ Geld verdienen will, muss außerhalb der Plattform denken.
Besser geht es mit diesen Plattformen:
1. YouTube
Wer gerne Videos produziert, der ist auf YouTube goldrichtig. Die Reichweiten bei YouTube sind enorm. Die Plattform schafft es, sowohl loyale, als auch neue Zuschauer zu gewinnen. Geld verdienen lässt sich über YouTube Adsense, also Werbung, die während den Videos erscheint. Als Creator musst dich um nichts anderes Kümmern, als guten Content zu erstellen. Idealerweise solchen, der gerade nachgefragt wird und das Versprechen aus dem Titel auch erfüllt.
Den Rest erledigt YouTube für dich.
2. Eigener Blog
Wer lieber schreibt, der könnte (zusätzlich) einen eigenen Blog erstellen. Der größte Nachteil ist jedoch, dass niemand den Blog „einfach so“ findet und deinen Content liest. Du musst also Arbeit in SEO investieren und/oder auf anderen Plattformen auf deine Texte aufmerksam machen. Das kann je nach Branche nicht nur schwer sein, sondern zwingt dich dazu, Content (auch) für Maschinen zu schreiben, nicht nur für Menschen. Da aber Google und damit auch SEO ziemlich im Wandel ist, bleibt es spannend, wie sich Bloggen entwickeln wird.
Der Vorteil eines eigenen Blogs ist aber, dass du unterschiedlichste Geschäftsmodelle nutzen kannst, z.B.
- Werbung (über Angebote wie Ezoic oder Mediavine)
- Affiliate Marketing
- Paywall Content (z.B. über Steady oder Ghost)
Um Leser langfristig zu binden, lohnt es sich auch, einen Newsletter zu erstellen.
3. Medium
Medium ist ebenfalls perfekt, um Texte zu veröffentlichen und damit Geld zu verdienen, wenn du gerne auf Englisch schreibst (oder deinen Content übersetzen lassen möchtest).
Die Plattform entwickelt sich gerade mehr und mehr zu einem geschlossenen Ökosystem für „human writers“, auf der Leser 5 USD / Monat für den Zugang zu allen Premium Inhalten zahlen. Wenn du dich selbst also entschiedest, auch deine Inhalte im Medium Partnerprogramm nur als Premium-Content anzubieten, dann bekommst du für jeden Besuch auf deinem Text ein kleines Stückchen vom Kuchen ab. Je nach Menge und Qualität der Texte können wir drei- oder vierstellige Summen im Monat zusammenkommen.
Schneller kannst du Reichweite aufbauen, wenn du für größere Publikationen auf Medium schreibst. Dafür ist weder KI, noch SEO Optimierung erforderlich. Da sich auf Medium vor allem Menschen bewegen, die von einander Geschichten lesen wollen, profitierst du mit gutem Content von den Wachstumsmechanismen der Plattform selbst.
4. Substack
Substack ist nicht einfach nur ein Newsletter Tool. Es ist mittlerweile ein eigener Kosmos mit Social Network Charakter. Das geschriebene Wort steht hier im Vordergrund, im Vergleich zu Newsletter Alternativen oder Wettbewerbern wie Beehiiv schafft es Substack aber, organische Reichweite innerhalb der Plattform aufzubauen. Wer sich z.B. gezielt für irgendeinen Substack-Newsletter anmeldet, der bekommt von der Plattform weitere passende Newsletter vorgeschlagen (z.B. deinen), die man mit einem schnellen Klick einfach mitabonnieren kann. Viele Substack Writer berichten, dass dieser Weg zum Aufbau einer Leserschaft sehr gut funktioniert.
Neben langen Texten kannst du mittlerweile auch Video und Audio Formate veröffentlichen, und auch Notes (kurze Texte). Geld verdienen lässt sich, wenn du die Paywall Funktion von Substack nutzt. In dem Fall können deine Leser kostenpflichtige Abos abschliessen, über die sie auf exklusiven Content zugreifen können. Die Plattform übernimmt die komplette Abwicklung und nimmt dafür 10% deiner Einnahmen (exklusive Stripe Gebühren, die du auch zahlen musst).
5. Twitter (X)
Seit einigen Monaten bieten Twitter (X) seinen Creatorn die Möglichkeit, selbst Abos anzubieten, für die andere Nutzer bezahlen können. Damit könntest du Zugang auf exklusive Inhalte ermöglichen und einen Direktkanal zu deinen Followern aufbauen.
Die Plattform ist außerdem bekannt für qualitativen Austausch, bzw. angeregte Diskussionen. Statt lange Texte, werden hier vor allem Diskussionen in Form von kurzen Texten, Bildern oder Videos veröffentlicht. Auch Live-Sessions sind möglich.
Alles in allem bietet X damit einige gute Optionen, mit den eigenen Gedanken eine Masse an Menschen zu erreichen, und damit Geld zu verdienen.
6. Amazon
Amazon ist nicht gerade als Plattform für Creator bekannt. Streng genommen erfüllt der E-Commerce-Riese aber alle o.g. Kriterien für diejenigen, die gerne Content in Form von Bücher schreiben möchten. Möglich macht das das Kindle Self Publishing Programm, über das du Bücher im Selbstverlag anbieten und einer sehr großen und kaufwilligen Zielgruppe zugänglich machen kannst. Amazon ist Meister darin, Produkte per Upsell zu verkaufen. Wenn du dein Listing ordentlich gemacht hast, sind organische Verkäufe nicht nur machbar, sondern die Regel.
7. Spotify
Wer als Creator Musik oder Podcasts erstellt, der kommt um Spotify nicht herum. Auch, wenn Spotify selbst nicht die besten Einnahmen pro 1.000 Streams erzeugt, so ist es ein super gutes Tool, um an neue Hörer zu kommen. Besonders in Musik-Nischen klappt das gut. Aber auch die Podcast-Charts laden neue Hörer regelmäßig zum Entdecken und Ausprobieren ein. Um das Wachstum zu beschleunigen, lohnt es sich, Kuratoren großer Playlists anzuschreiben.
Nicht ganz ideale Plattformen für Content Creator
Bei diesen Plattform kannst du zwar massive Reichweite aufbauen oder Content besonders gut zu Geld machen, allerdings ist mindestens eine der o.g. drei Kriterien für Content Creator nicht erfüllt.
Instagram ist weiterhin eine beliebte Plattform bei Content Creatorn, die gerne Bilder und Kurzvideos erstellen. Der Suchtfaktor der Plattform ermöglicht wie kaum eine zweite, eine sehr enge und direkte Beziehung zwischen Brand und Followern aufzubauen. Nur Geld verdienen geht bisher nur über Umwege.
Es gibt keine Möglichkeit, mit Instagram selbst z.B. über Abos oder Werbung Geld zu verdienen. Du könntest aber z.B. recht einfach Produkte aus deinem Shopify Shop über Instagram verkaufen oder einfach Werbung über Partner, die du selbst akquiriert hast. Weitere Wege findest du hier.
TikTok
Ähnlich wie bei Instagram ist es auch mit TikTok. Im Gegensatz zu Instagram hast du aber hier nicht mal die Möglichkeit, Videos zu verlinken und darin unmittelbar auf Produkte oder andere externe Inhalte zu verweisen.
TikTok ist außerdem sehr schnelllebig. Nutzer suchen nicht erst den Weg zu „ihrem“ Creator. Stattdessen sagt die Plattform, was gesehen wird und was nicht. Du bist also auf den Willen des Algorithmus angewiesen, ob dein Content ausgespielt wird, oder nicht. Ein ziemliche Blackbox ohne Möglichkeit, direkt mit deinen Inhalten Geld zu verdienen. Die mögliche Reichweite ist aber umso beeindruckender.
Facebook ist das Urgestein in der Runde, sollte aber dennoch nicht abgeschrieben werden. Besondern die Gruppen-Funktion ist eine tolle Möglichkeit, Menschen auf Interessen-Basis zusammenzubringen.
Wer zur richtigen Zeit eine Gruppe zu einem Trend-Thema aufbaut, der kann beim Wachstum zusehen. Diverse KI Gruppen haben sich noch Anfang 2023 über teils 10.000 und mehr neue Mitglieder pro Woche gefreut.
Der Nachteil ist aber, dass hier immer das Thema, nicht aber der Creator im Vordergrund steht. Die Gruppe gehört sich quasi selbst und kann kaum gesteuert werden. Wer versucht, hier ein Geschäftsmodell aufzudrücken, wird schnell lernen, dass das kaum funktioniert.
LinkedIn ist mit mehr 20 Mio Nutzern allein in Deutschland schon richtig spannend, was die Reichweite angeht. Wer guten LinkedIn Content erstellt, schafft es auch, eine relevante Followerschaft aufzubauen. Wie bei den anderen Plattformen, ist aber auch hier das Problem, dass man mit Content auf LinkedIn selbst kein Geld verdienen kann. Der Umweg muss entweder über den Verkauf einer Dienstleistung, eigener Produkte oder über z.B. einen externen Paid Newsletter erfolgen. Solch ein Medien-Bruch ist immer suboptimal.
Patreon & Steady
Beides sind Plattformen, mit denen Content Creator Inhalte veröffentlichen, Abonnenten verwalten, und diese auch in Form von Abos bezahlen zu lassen. Einzig die Explore-Möglichkeiten sind eingeschränkt. Es gibt zwar eine Suchfunktion bei beiden. Im Gegensatz zu Substack und Medium ist hier das Entdecken aber nicht im Vordergrund. Stattdessen ist die Grundidee beider Plattformen, dass Creator ihre eigene Zielgruppe und Reichweite (z.B. von YouTube) „umleiten“ und zu Patreon oder Steady mitbringen.
Fazit: Wer Geld verdienen will braucht mehr als Likes und Follower
Als Content Creator ist der Anspruch, mit dem eigenen Content möglichst ohne Umwege Geld verdienen zu können. Das geht mit einigen Plattformen besser und mit anderen weniger.
Wenn du bei Null startest und überlegst, in die Content Creator Economy einzusteigen, dann setze lieber auf YouTube, einen Blog, Medium, Twitter oder Substack, und nicht auf Instagram, LinkedIn oder TikTok.
Falls du andere und eigene Erfahrungen gemacht hast, bin ich sehr gespannt auf deinen Input. Schreib gerne einen Kommentar, was für dich als Content Creator besser oder schlechter funktioniert.
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