Ist Substack eine gute Newsletter-Lösung? Vorteile, Nachteile und Alternativen
Substack, Beehiiv, Gumroad und Co. Es gibt einige Plattformen, die nicht nur einfaches Newsletter Marketing versprechen, sondern vor allem auch kostenlos sind.
Fakt ist, um den Newsletter Trend kommt man wohl nicht mehr herum. Einen Newsletter erstellen ist nicht nur "in", sondern auch ein wirksamer Weg, um aus Besuchern loyale Kunden zu machen.
Um den Hype besser einordnen zu können, habe ich mir Substack genauer angeschaut. In diesem Video führe ich dich einmal durch die wichtigsten Funktionen, Möglichkeiten und Vorteile von Substack ggü. klassischen E-Mail Marketing Tools.
Mehr als Newsletter
Substack ist nicht nur ein Newsletter Tool, sondern eine Plattform für Autoren und Leser. Entsprechend gibt es für beide Seiten auch unterschiedliche Anmeldeoptionen.
Leser können sich einfach bei Substack registrieren, um z. B. über den Account unterschiedliche Newsletter von anderen Autoren zu abonnieren.
Ein Vorteil ist auch die Substack App. Die Idee ist, dass man als Autor eben nicht nur einen Newsletter abonnieren, sondern viele Substacks (Newsletter) von seinen Lieblingsautoren im schnellen Zugriff hat.
Autoren können sich zusätzlich einen Autoren-Account einrichten. Damit gibt es
- eine Landingpage, auf der Inhalte veröffentlicht werden und gefunden werden können
- die Möglichkeit, Membership Gebühren zu verlangen
- einen schönen Editor, mit dem ich meine Newsletter Inhalte erstellen, sortieren und verschicken kann
Rein funktional bietet Substack damit alles, was man z.B. auch bei Medium.com bekommt.
Newsletter & Podcast
Der Editor von Substack ist intuitiv und bietet auch die Möglichkeit, Postcasts, Videos oder und natürlich auch Bilder zu integrieren.
Speziell für Podcasts bietet Substack auch Funktionen für Audio Notes, "Vorlesen" per AI Sprache, oder komplette Podcast Episoden zu hosten. Wenn du deinen Podcast bereits woanders hostest, kannst du die Folgen z. B. auch einfach per RSS-Feed einbetten.
Wie auch bei Ghost kannst du selbst wählen, wer welche Inhalte sehen soll.
Geld verdienen mit Substack
Wer auf Substack schreibt, der kann nicht nur kostenlos Newsletter und andere Inhalte veröffentlichen, sondern auch Geld damit verdienen.
Dafür verknüpfst du dein Stripe Konto mit Substack und legst dann buchbare Tarife an, die für deine Inhalte aufgerufen werden sollen.
Du kannst selbst entscheiden, ob dein Content hinter eine Paywall gepackt werden soll, oder weiterhin für alle Leser kostenlos verfügbar sein soll.
Einnahmen über die Abos findest du zu jederzeit in deinem Stripe Konto. Einmal pro Monat (bei etwas Volumen auch alle 3 Tage) bekommst du die Einnahmen über Stripe auf dein Geschäftskonto ausgezahlt.
Datenschutz und Alternativen
Substack war zum Zeitpunkt meines Tests nicht 100 % DSGVO-konform. Zwar gibt es seit Sommer 2023 das neue TADPF, jedoch waren nicht alle im Substack Privacy Statement gelisteten Sub-Unternehmen, die Daten für Substack verarbeiten, für das neue Framework zertifiziert.
Den aktuellen Stand kannst du unter dataprivacyframework.gov abrufen.
Wenn du vor allem Newsletter verschicken willst
Wer keine Probleme mit dem Datenschutz bekommen möchte, für den empfehle ich daher nach E-Mail Marketing Tools aus der EU Ausschau zu halten.
Wenn du vor allem Geld mit Texten verdienen willst
Mit Texten Geld verdienen ist der Traum vieler, der sich über unterschiedliche Wege umsetzen lässt.
Wenn du ok damit bist, eine komplett externe Plattform zu verwenden, wäre auch Medium.com (hier findest du mein Profil) vielleicht eine Alternative. Hier könntest du über das Medium Partnerprogramm auf etwas anderem Weg Geld mit deinen Texten verdienen.
Wenn du vor allem einen Membership anbieten möchtest
Der Kern des Substack Geschäftsmodell ist es, nicht für einzelne Texte bezahlt zu werden, sondern Mitgliedschaften an Leser zu verkaufen. Dafür nimmt Substack eine Gebühr von 10% aller Umsätze.
Dasselbe Modell kannst du auch mit Ghost.org* abbilden, und zwar komplett ohne Gebühr! Da Ghost.org (als gehostete Variante) allerdings mit zunehmenden Kontakte sehr schnell recht teuer wird, empfehle ich die Software als Open Source Lösung selbst zu hosten. Ein Vorgehen, was bereits von WordPress bekannt ist (also das selber hosten).
Du brauchst einen Ghost Hoster, der Ghost für dich hostet. Anschließend buchst du dir einen Account bei Mailgun* im Flex-Tarif und zahlst so nur 1USD pro 1000 E-Mails. Die ersten 1000 pro Monat sind sogar kostenlos.
Fazit zu Substack: Gut, aber nicht unproblematisch
Ich finde, dass Substack eine durchaus gute Lösung ist, sehe aber zwei große Nachteile:
- Das Thema Datenschutz ist nicht unkritisch. Du bist abhängig davon, wie sich die Gesetze entwickeln und welche Dienstleister Substack als Plattform einbindet. Es gibt also recht starke Abhängigkeiten von der Plattform.
- In der kostenlosen Version läuft Substack auf einer Subdomain (z.B. lsww.substack.com). Das hat in der Vergangenheit z.B. zu Problemen geführt, als Elon Musk Substack Links auf Twitter (X) zwischendurch gelöscht hatte. Wenn du eine eigene Domain verknüpfen willst, kostet das einmalig 50 USD.
- Substack ist eine Plattform (wie Medium), und möchte, dass möglichst viele Substack Nutzer gegenseitig ihre Newsletter abonnieren. Das kann natürlich helfen, wenn du deinen Newsletter wachsen lassen willst. Für dein individuelles Branding-Erlebnis kann das allerdings von Nachteil sein.
Kein Spam, keine Weitergabe an Dritte. Nur du und ich.