Wo du einen Shopify Shop erstellen lassen kannst und was das kostet
Das kanadische Shopsystem Shopify gehört zu den beliebtesten Tools am Markt, und ist bekannt dafür, besonders einfach in der Handhabung zu sein.
In diesem Artikel stelle ich dir Möglichkeiten vor, wie du einen Shopify Shop erstellen lassen kannst und zeige, mit welchen Kosten zu rechnen ist.
4 Wege, einen Shopify Shop erstellen zu lassen
Je nach Budget und Vorkenntnissen hast du unterschiedliche Möglichkeiten.
- Selbst erstellen: Die günstigste Option, wenn du technisch versiert bist, keine Spezialanforderungen hast, und etwas Zeit mitbringst. Shopify ist grundsätzlich benutzerfreundlich und hat viele Ressourcen und Tutorials, mit denen du auch alleine einen Shop erstellen kannst helfen.
- Freelancer: Wenn du spezifische Anforderungen hast oder dir technisches Know-how oder die Zeit fehlst, kannst du einen Shopify Freelancer beauftragen. Diese findest du z. B. über eine Google Suche oder auch über Websites wie Upwork oder Fiverr*.
- Agentur: Eine Agentur kann eine gute Option sein, wenn das Budget nicht ganz knapp ist. Hier bekommst du meist einen Full-Service-Ansatz, der weit über das einfache Erstellen des Shops hinausgehen kann. Dazu zählen z. B. individuelle Funktionen, Marketing-Funnel und Strategien, Creatives, Performance Optimierungen, und mehr.
- Marktplatz: Plattformen wie Storetasker* und heyCarson* sind spezialisierte Marktplätze für Shopify-Dienstleistungen. Im Gegensatz zu Upwork und Fiverr bekommst du hier durch die Plattform selbst eine Qualitätsprüfung und Absicherung, falls mal etwas nicht nach Plan läuft.
Was kostet es, einen Shopify Shop erstellen zu lassen?
Damit du aber eine zumindest eine Idee über die Kosten bekommst, habe ich bei einigen Shopify Nutzern und Dienstleistern nachgefragt und ganz grob folgende Richtwerte erhalten.
Agentur: Ca. 3.000 EUR bis 7.000 EUR für ein Standard-Setup
Agenturen haben den Vorteil, dass viel Wissen und Erfahrungen auf vielen Schultern verteilt ist. Sollte ein Mitarbeiter mal ausfallen, übernimmt in der Regel jemand anderes. Agenturen sind außerdem in der Lage, unterschiedliche Leistungen (parallel) anzubieten, indem z. B. Aufgaben auf mehrere Mitarbeiter oder Unterauftragnehmer verteilt werden.
Komplexe Anforderungen an Shopify Shops können gut und gerne 10.000 EUR (einige Sonderwünsche) bis 30.000 EUR (ganz individuelle Lösungen) kosten.
Der Nachteil von Agenturen ist aber, dass sie einen gewissen Overhead haben, also Aufwände für Verwaltung, Sales, usw. Das alles macht Agenturen zwar flexibler, kostet aber auf die Stunde gerechnet auch mehr.
Meine eigene Erfahrung hat aber auch bereits gezeigt, dass die hohen Ausgaben bei Agenturen nicht zwingend auch zu besserer Qualität führen müssen. Manchmal ist sogar das Gegenteil der Fall. Da ein Mitarbeiter meist viele Kunden betreuen muss, bleibt manchmal der Fokus für den einzelnen auf der Strecke.
Agenturen zum Pauschalpreis
Um keine bösen Überraschungen zu erleben, kann es für beide Seiten von Vorteil sein, wenn vorab ein Pauschalpreis vereinbart wird. Ein Beispiel hierfür ist das Angebot von Startshops.de*, wo die Preise transparent auf der Website präsentiert werden.
Freelancer: Ca. 1.500 EUR bis 3.000 EUR für ein Standard-Setup
Wenn du einen guten Freelancer gefunden hast, kannst du für etwas weniger Geld als bei einer Agentur einen Shopify Shop erstellen lassen. Für rund 2.000 € bekommst du in Deutschland zumindest ein Standardsetup, also ein Standard Theme, Cookie Consent Banner, vielleicht noch ein ERP System wie Billbee angebunden und ein Tool, mit dem du Rechnungen für Shopify Bestellungen erstellen kannst.
Komplexere Projekte dürften hier bei 5.000 EUR bis 10.000 EUR liegen.
Ganz günstig geht es übrigens mit Freelancern bei Fiverr und Co. Hier kommst du teilweise auch solche Angebote:
Empfehlen würde ich das jedoch nicht! Vermutlich bekommst du aber hier nicht mehr, also würdest du selbst einfach einen Shopify Store einrichten. Bei diesen Angeboten außerhalb von Deutschland werden zudem gut und gerne die Maßstäbe von US-Shops angesetzt, z. B. auch beim Datenschutz.
Wenn du eine differenzierte und qualitative Lösung für den Deutschen Markt möchtest, die sind solche Dumping Angebote also eher nichts. Wichtige Punkte für Shops in Deutschland sind beispielsweise:
- Impressum, Widerruf & AGB
- Rechnungsstellung nach §14 UStG
- Cookie Consent und Third Party Requests im Rahmen der DSGVO
- Anbindung an hiesige Versanddienstleister und ERP Tools
- Rechtliche Besonderheiten, wie z.B. Grundpreisangaben im Shop
Und natürlich sollten auch alle Lizenzen vorliegen.
Wenn du keine Referenzen selbst prüfen möchtest, könnten Marktplätze eine gute Lösung für dich sein.
Marktplätze: Qualitäts-Dienstleister ab 75 USD / Stunde
Marktplätze wie heyCarson* und Storetasker* funktionieren als Qualitätsinstanz zwischen Freelancern und Kunden. Sie sind quasi das Airbnb für Shopify Freelancer und Agenturen. Die Plattform übernimmt die Vorabprüfung, die Abrechnung, stellt die Kommunikationsplattform bereit, und moderiert bei Problemen.
Auf der einen Seite werden Experten (Freelancer) zunächst geprüft, bevor sie Aufträge auf der Plattform anbieten dürfen. Auf der anderen Seite sind sie die Anlaufstelle für Kommunikation und Abrechnung mit Kunden.
Ich habe selbst mehrfach Storetasker verwendet und war mit der Arbeit immer zufrieden. Obwohl ich am Ende mit einem Freelancer gearbeitet habe, der selbst eine Agentur betrieb, lief die Kommunikation zu jederzeit nur über die Plattform.
Für diese Qualität lassen sich die Plattformen allerdings gut bezahlen. heyCarson macht es sogar ganz transparent. Bei Storetasker bekommst du ein individuelles Angebot für jeden Auftrag direkt vom Dienstleister.
Nach meinem Empfinden sind solche Marktplätze eine sehr gute Möglichkeit, um spezifische Aufgaben innerhalb eines Shopify Shops umsetzen zu lassen. Wer hier einen kompletten Shop ohne eigene Vorarbeit erstellen lassen will, wird sicher auch schnell Kosten in der Höhe von Agenturen haben.
Kommen wir also zur letzten und vielleicht besten Option:
Den Shopify Shop selbst erstellen
Wer wirklich ein E-Commerce Business starten will, der sollte sich früher oder später mit seinem Shopsystem auseinandersetzen.
Im Vergleich zu anderen Shopsystemen am Markt ist die Einrichtung eines Shopify Shops relativ einfach.
- Erstelle dir einfach einen Account bei Shopify*
- Wähle ein schönes Theme* im Shopify App Store. Diese gibt es teils kostenlos. Gute Premium Themes findest du z.B. bei OutOfTheSandbox*
- Bau dir schöne Grafiken, ein Logo und nutze ggf. zu Beginn lizenzfreie Bilder.
- Nutze einen Cookie Consent Tool wie das von beeclever (findest du im Appstore*)
- Richte Seiten für "Über uns", Impressum, AGB und Widerrufsbelehrung ein. Wenn du dabei Unterstützung brauchst, kannst du auch Services wie den von der IT-Recht-Kanzlei* nutzen, die dafür sorgen, dass deine Texte zu deinem Shop passen und immer aktuell sind.
- Lege deine Produkte im Shop an. Schöne Bilder machst du mit deinem Smartphone. Kostenlos freistellen lassen kannst du die z. B. mit Adobe Express*. Wenn du noch andere Sachen machen willst, ist Canva auch toll!
- Nutze ein Tool für die Rechnungsstellung für Shopify
- Nutze ein Tool für die Lagerverwaltung und Versandabwicklung. Mein Tipp ist Billbee* (mein Billbee Review).
All das wird dich ein Wochenende oder zwei kosten. Wenn du an der ein oder anderen Stelle nicht weiterkommst oder doch zeitliche Unterstützung benötigst, spricht nichts dagegen, für die kleinen Aufgaben Freelancer oder Agenturen zu beauftragen. Ich persönlich empfand den Weg über Storetasker immer gut. Wer einen Ansprechpartner in Deutschland benötigt, sollte auf eine Agentur oder einen Freelancer hierzulande zugehen.
Fazit: Erstellen lassen oder selber bauen?
Shopify ist einfach genug, dass es jeder selbst probieren sollte. Gerade zu Beginn lassen sich damit die Kosten sparen und lernst, wie dein Shop funktioniert.
Was das Marketing angeht: Geh mit realistischen Anforderungen das Thema heran. Dein Shop ist im Internet, nicht in der Einkaufsstraße deiner Stadt. Es gibt keine Laufkundschaft, weshalb der Weg zu den ersten Umsätzen mühsam sein kann.
Versuche zum Start ein paar Kanäle auszuprobieren und fokussiere dich dann auf denjenigen, bei dem du die besten Ergebnisse erzielst. Das können z. B. sein
- YouTube
- TikTok
- SEO / Blog erstellen (ggf. auch mit einem separaten Tool, wenn du nicht in Shopify bloggen willst)
Parallel kannst mit Ads versuchen erste Schritte zu machen, sofern du etwas Budget dafür übrig hast. Bevor du damit eine Agentur beauftragst, rate ich unbedingt vorher selbst Erfahrungen zu machen, und/oder dich ganz klar mit der Agentur abzusprechen, was passiert, wenn die gewünschten Ergebnisse nach X Tagen nicht erreicht werden. Ein Pauschal-Deal kann helfen, ungewünschte Überraschungen zu vermeiden.
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