Auf welchen Wegen du mit E-Learning wirklich gutes Geld verdienen kannst
Kann man mit E-Learning schnell und einfach viel Geld verdienen und damit ein langfristig passives Einkommen erzielen?
Ich selbst biete E-Learning seit fast dreißig Jahren an und habe diese Prozesse bei großen Unternehmen wie z. B. Goodyear europaweit begleitet. Außerdem betreibe ich eine Reihe von Lernplattformen zum Thema Datenschutz und Datensicherheit und meine Aussage ist:
Ja, man kann passives Einkommen erzeugen, auch in relevanter Höhe und nein, es fliegen einem keine gebratenen Tauben in den Mund. Man muss hart dafür arbeiten.
Eine Erkenntnis, die sich mit der von Affiliate Marketern deckt. Es funktioniert und das Einkommen wird losgelöst von der Leistung erwirtschaftet, ganz passiv ist das aber nicht.
In diesem Artikel erfährst du,
- welche Voraussetzungen erfüllt sein sollten, um mit E-Learning Geld zu verdienen,
- welche Berufsgruppen sich für dieses Modell gut eignen,
- welche Fehler vermieden werden sollten, und
- mit welcher technischen Basis Kurse verkauft werden können.
E-Learning als Geschäftsmodell: Voraussetzungen
Um mit E-Learning Geld zu verdienen gibt es einige Voraussetzungen:
- Fachkompetenz: Bist du auch in der Lage, auch offline relevante Einnahmen mit deinem Fachwissen zu erzielen?! Was zeichnet dich neben deiner eigenen Überzeugung als Spezialisten aus? Woher ziehst du die Bestätigung, dass du über diese Kompetenz verfügst? Beantworte dir diese und weitere Fragen am besten schriftlich. Sei ehrlich zu dir!
- Themenauswahl: Wenn du bei der ersten Fragestellung zu einem positiven Ergebnis gekommen bist, denke über ein oder mehrere Themen nach und schreibe diese ebenfalls auf.
- Markt: Prüfe, ob es einen Markt für diese Themen gibt. Hierbei sind zwei Punkte wichtig:
- gibt es eine Zielgruppe für meine Themen und ist diese Zielgruppe groß genug, um langfristig Umsatz zu generieren?
- gibt es schon andere Kurse zu diesen Themen?
Beide Fragen sind für deinen Erfolg wichtig: Es gibt vielleicht eine Zielgruppe, die einen Kurs über den Bau und Betrieb eines Kernfusionsreaktors interessant findet, allerdings dürfte sie nicht so groß sein, dass sich die Investition rechnet. Und der x-te Kurs „Yoga für Anfänger“ ist vermutlich auch nicht mehr so erfolgversprechend, wie noch vor einigen Jahren.
- Zielgruppe: Wer ist deine Zielgruppe und bringt du deine potenziellen Kunden vielleicht schon mit? Diese Frage ist für die Vermarktung wichtig, denn sie entscheidet darüber, über welchen Kanal deine Kurse verkaufst. Eine eigene, eine fremde oder eine Kundenplattform?
Berufsgruppen, die mit E-Learning Geld verdienen können
Nicht jeder, der etwas zu sagen hat, kann E-Learning Experte werden. Der erste Schritt zum Erfolg ist daher die Fachkompetenz. E-Learning-Kurse eigenen sich in erster Linie für:
- Coaches, die schon offline gutes Geld verdienen und ihr Wissen ergänzend, kompakt und zusammenhängend über eine Zweitvermarktung zu Geld machen wollen;
- Spezialisten in ihrem Fach, die Lösungen anbieten können und dieses Wissen in didaktisch sinnvolle Kurse gießen können;
- Content-Creator mit großer Reichweite, die auf ihrer Bekanntheit mit einer Akademie ein zweites Standbein aufbauen möchten, um eine Plattform zu schaffen, die ihnen gehört.
Nicht empfehlen würde ich E-Learning für
- Menschen, die schnell reich werden wollen;
- Spezialisten, deren Angebot nicht eng genug ist, um der Zielgruppe eine Lösung zu bieten;
- Menschen, die nicht wissen, wie man eine E-Learning Plattform aufbaut und für die Didaktik ein Fremdwort ist.
40.000 € Umsatz mit nur einem E-Learning Kurs
Ende der neunziger Jahre habe ich mit der Organisation und Produktion von E-Learning-Programmen begonnen und großen Unternehmen dabei geholfen, E-Learning-Strategien zu entwickeln und diese umzusetzen.
Mein Fokus liegt noch heute auf der Unternehmensseite. Um Endkunden kümmere ich mich nur am Rande und beginne erst, hierfür eine Strategie umzusetzen.
Über eine Auftragsproduktion kam ich mit dem Thema Datenschutz in Berührung und habe mich (neben meiner Ausbildung als Drehbuchautor und Regisseur) zum Datenschutzbeauftragten weitergebildet.
Auf Basis dieses Wissens (und laufender Fortbildungen) habe ich ein E-Learning-Programm zu Thema Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und später Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) entwickelt und produziert, mit dem Unternehmen Mitarbeiter schulen können.
Über die Plattform dsgvo-schulung.online vermarkte ich meinen Kurs und habe ihn bisher ca. 2000 mal zu einem Stückpreis von 19,95 € verkauft. Außerdem habe ich Lernplattformen für andere Datenschutzbeauftragte sowie für große Kunden /z. B. das DRK) eingerichtet und insgesamt über 10.000 Menschen geschult.
Zur Zeit erstelle ich weitere Kurse zu den Themen Datenschutz und Datensicherheit, coache andere, die mit E-Learning Geld verdienen möchten und zeige ihnen, wie es einfach und schnell geht. Ganz nach dem Motto:
Wenn man weiß, wie’s geht, ist alles andere ganz einfach.
Wie verkauft man einen E-Learning Kurs?
Das schönste Lernprogramm taugt nichts, wenn man es nicht an den Mann oder die Frau bringen, und Umsatz generieren kann. Je nach Zielgruppe bieten sich unterschiedliche Wege an.
Die Herausforderung
Die Auswahl einer Kursplattform kann schnell zeitintensiv und mühsam werden. Das Angebot ist riesig und alle miteinander zu vergleichen noch mühsammer. Zu vielfältig sind die Angebote und die mit ihnen verbundenen Versprechen der Anbieter.
Problematisch wird die Suche dann, wenn sie dich hemmt, mit der Arbeit an deinem Programm zu beginnen oder zügig fortzufahren, weil du erst die Plattformfrage klären möchtest.
Hinzu kommt, dass es schwierig ist, wenn du einmal bei einem Anbieter deine E-Learning-Kurse veröffentlicht und eine größere Zahl an Kunden hast, auf eine andere Plattform umzuziehen. Aus diesem Grund habe ich mich für ein Self-Hosting entschieden, möchte dir aber auch andere Anbieter kurz vorstellen.
Grundsätzlich gilt: Wer kein Geld investiert, investiert Zeit. Das gilt ganz besonders beim Self-Hosting. Allerdings gewinnt man dadurch auch die (zumindest gefühlte) absolute Freiheit in Funktion und Design.
Doch Vorsicht: Der Umkehrschluss „Wer viel investiert, spart auch viel Zeit“ stimmt, trotz aller Versprechen der Anbieter nicht wirklich.
Option 1: Kurs-Vermarkter
Kurs-Vermarkter wie Udemy oder Skillshare sind für viele der einfachste Weg. Insbesondere, wenn Themenfeld begrenzt ist und nur wenige Kurse bereitgestellt werden sollen.
Vorteile
- Das Erstellen von Kursen ist verhältnismäßig einfach.
- Meistens werden nur Videos benötigt.
- Die Vermarktung übernimmt in erster Linie die Plattform.
- Die Preisgestaltung bleibt dir überlassen.
- Die Plattform übernimmt die Abrechnung mit dem Kunden.
Nachteile
- Große Konkurrenz unter einem Dach.
- Leichte Vergleichbarkeit deiner Kurse mit anderen.
- Die Kunden „gehören“ nicht dir.
- Rabattaktion machen oft deinen Preis kaputt. Wenn Du an diesen nicht teilnimmst, ist dein Kurs weniger präsent.
- Deine Kurse erscheinen unter dem Branding der Plattform.
- Exklusivität gibt es nicht.
Für wen ist das sinnvoll?
Die Kurs-Vermarkter sind in erster Linie für Neulinge oder für Autoren interessant, die den einfachen Weg beschreiten möchten. Sollte man als Newbie merken, dass die Kurse gut ankommen, könntest du nach einer gewissen Zeit auch auf eine andere Lösung umziehen.
Option 2: Plattform-Anbieter (SaaS)
Es gibt Plattform-Anbieter wie Coachy oder Elopage, die dir eine komplette Lernplattform mit allen Marketing-Tools zur Verfügung stellen, und auch die Abrechnung übernehmen. Meistens kann dann „deine Plattform“ unter Deiner eigenen Domain erreichbar sein.
Vorteile
- Du brauchst dich um die technische Wartung nicht zu kümmern.
- Du erhälst umfangreiche Tools für dein Online-Marketing und
- Hilfe, wenn was nicht klappt.
- Die Betreiber übernehmen die Abrechnung mit dem Kunden für dich.
- Du kannst auf der Plattform (je nach Paket) dein eigenes Branding und deine eigene Domain nutzen.
Nachteile
- Wenn du einmal bei einem Anbieter bist, ist der Wechsel recht schwierig.
- Den umfangreichen Service lassen sich die Anbieter gut bezahlen.
- Neben festen Kosten, die sich pro Jahr auf einen vierstelligen Betrag summieren können, werden in der Regel auch prozentuale Gebühren für jeden Verkauf fällig.
- In den preiswerten Stufen hast du oft nur eine sehr begrenzte Anzahl an Kursen, die du anbieten kannst.
Für wen ist das sinnvoll?
SaaS-Anbieter sind für Autoren interessant, die E-Learning als Hauptbusiness oder ergänzendes Medium zu ihrem Coaching betreiben möchten, denen das eigene Branding wichtig ist und die mit der Technik nichts „am Hut“ haben möchten.
Option 3: Self-Hosting
Es gibt Open Source Lernplattformen, die du kostenfrei nutzen und auf einem eigenen Server installieren kannst. Neben diesen reinen Lernplattformen gibt es auch Plugins für WordPress wie LearnDash oder BuddyBoss, mit denen sich eine Lernumgebung realisieren lässt.
Ich selbst habe mich für diesen Weg entschieden. Meine derzeitigen Lernplattformen werden alle von WordPress und LearnDash und Thrive Themes angetrieben, und verkraften bisher mehr als 10.000 registrierte Benutzer.
Vorteile
Vor allem WordPress bringt als Software Lösung viele Vorteile mit:
- Du hast volle Kontrolle über das System und kannst es, je nach Kunden entsprechend skalieren.
- Du hast volle Gestaltungsfreiheit, sowohl bei der Kurserstellung als auch beim Branding und Marketing.
- Das System ist preiswerter als SaaS Tools, auch wenn die Pluginn-Anbieter inzwischen alle dazu übergegangen sind, recht hohe Preise für ihr jährliches Abo aufzurufen.
- Du bist vollkommen flexibel ob du deine Kurse für Endkunden oder Unternehmen anbieten möchtest. Beide benötigen unterschiedliche Abrechnungssysteme.
- Deine Kunden gehören dir!
- Deine Einnahmen gehören (bis auf einen geringen Teil) ebenfalls dir.
- Du findest zu fast allen Bestandteilen deiner Plattform Hilfe in Foren und Gruppen (z. B. Facebook).
- Du kannst so viele Kurse erstellen und verkaufen, wie du möchtest und bist nicht an irgendwelche Pläne gebunden.
- Du bist flexibel bei den Zahlungsanbietern.
Nachteile
- Ohne technisches Verständnis geht es nicht. Du mußt schon wissen, wie WordPress funktioniert und was ein Plugin ist.
- Es muss dir Spaß machen, dich mit Technik auseinander zu setzen.
- Du mußt dir die verschiedenen Anbieter (z. B. für Newsletter oder Transaktionsmails) suchen und getrennt buchen. Das erzeugt zusätzliche Kosten.
- Die Umsetzung der DSGVO ist deine Sache, aber machbar.
- Du musst den / die Zahlungsanbieter selbst einbinden.
Für wen ist das sinnvoll?
Diese Lösung ist richtig für Autoren, die hohe Flexibilität suchen, Technik nicht scheuen und langfristig mit E-Learning Geld verdienen möchten. Auch Autoren, die einen auf Firmen ausgerichteten Service anbieten möchten, sind mit dieser Lösung gut bedient.
Ich betreibe seit 15 Jahren Plattformen auf Basis von WordPress und bin sehr zufrieden damit.
Die passende Zielgruppe finden
Grundsätzlich lassen sich die Zielgruppen in zwei Kategorien einteilen. Eine Genauere Definition deiner Zielgruppe mußt du natürlich selbst zu Beginn deiner Planungen vornehmen.
1. Endkunden
Sofern du deine Zielgruppe genau definiert und deine Themen auf sie abgestimmt hast, ist das Endkundengeschäft sicherlich das einfachste in diesem Business.
Vorteile
- leichter Einstieg
- gut gemachte Kurse steigern Deine Reputation
- geringer Produktionsaufwand
- geringe Produktionskosten
Produktionsaufwand und -kosten sind natürlich abhängig von den Themen. Eine Software-Schulung oder eine, die mit PowerPoint-Folien auskommt ist sicherlich preiswerter, als ein Kurs über Reisefotografie.
Nachteile
- kleinteiliges Geschäft
Technik
Du beginnst mit einem Kurs-Vermarkter wie Udemy und lernst „learning by doing“, wie man gute Kurse erstellt, was die Kunden wünschen und was sich gut verkauft. Hast du deine Erfahrungen gesammelt, kannst du den nächsten Schritt gehen.
Zum Erstellen der Kurse benötigst Du im einfachsten Fall:
- eine gute Kamera,
- ein gutes Mikrofon, sowie
- Software für die Aufnahme deines Computer-Bildschirms und für den Videoschnitt.
Je nach Kursinhalte variiert natürlich der Technikaufwand.
2. Firmenkunden
Das Firmenkundengeschäft funktioniert grundsätzlich anders. Du musst dir im Vorfeld genau überlegen, welche Themen den Kunden Probleme bereiten und sie lösen. Bleiben wir als Beispiel beim Datenschutz. Ich wusste, dass sich mit diesem Thema viele Firmen auseinandersetzen mussten und müssen. Also gebe ich den Unternehmen eine einfache Möglichkeit, die Mitarbeiter rechtssicher zu schulen.
Vorteile
- ein Kunde, viele Verkäufe
- hoher Verdienst
- je nach Thema: Langlebigkeit der Kurse
Nachteile
- Umfangreiches, rechtssicheres thematisches Wissen notwendig,
- didaktische Arbeiten notwendig,
- aufwändige Produktion,
- hohe Kosten, da z. B. Sprecher notwendig,
- aufwändige Vermarktung,
- Vorabkontrolle durch Einkäufer: Bei Firmen reicht es nicht, ein paar Lektionen zur Ansicht freizuschalten. In der Regel wollen die für den Einkauf verantwortlichen den Kurs komplett durcharbeiten und kontrollieren, ob er sich für das Unternehmen eignet. Es findet vor dem Verkauf immer eine Qualitätskontrolle statt.
Technik
- Du brauchst eine Plattform, mit der du die Einkaufsprozesse in Unternehmen abbilden kannst und die Möglichkeit hast,
- professionelle Kurse grafisch und didaktisch ansprechend zu erstellen.
- Zur Produktion der Kurse benötigst Du im einfachsten Fall:
- Software für die Aufnahme deines Computer-Bildschirms und für den Videoschnitt.
- Programme zum professionellen Erstellen von Grafiken, Präsentationen und Animationen,
- Unterschiedliche Autorensysteme, die am Markt angeboten werden, können Dir die Arbeit erleichtern. Dies ist aber ein anderes umfangreiches Thema.
Ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Einblick in die Punkte geben, die ich beim Aufbau eines E-Learning-Business für wichtig halte.
Bei Fragen, hinterlasse gerne einen Kommentar.
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