Automation | KI | No-Code | Online Business

8 Penta Alternativen fürs Geschäftskonto, wenn du nicht zu Qonto gehen willst

Penta wurde 2022 von Qonto übernommen. Für Bestandskunden wird es jetzt teuer! Hier findest du eine Penta Alternative.
Penta Alternativen

Penta ist ein Fintech Startup, das 2017 in Berlin gegründet wurde und ein Geschäftskonto für Selbstständige und Unternehmen anbot. Da das Startup keine eigene Banklizenz hatte, wurde auf die Dienste der Solarisbank gesetzt. Das Angebot kam gut an und wuchs. Im März 2020 hatte das Fintech Startup eine Finanzierungsrunde über 18,5 Mio Euro abgeschlossen und wurde im Juli 2022 für rund 200 Mio Euro vom französischen Wettbewerber Qonto übernommen. Bis dahin hatte Penta etwa 50.000 Kunden für das eigene Angebot gewonnen.

Penta Schließung nach der Übernahme

Einige Monate lang war unklar, ob und wie es mit Penta nach dem Exit weitergeht. Anfang Dezember berichtet das Magazin Finanz-Szene.de aber, dass Penta sich von der Solarisbank trennt und Bestandskunden zu Qonto migriert werden.

Für Bestandskunden heißt das: neue IBAN, neues Konto, neue Preise! Wann und in welchem Zeitraum die Überführung abgeschlossen sein soll, ist unklar. Aber wenn du nichts machst, wirst du vermutlich mit einer saftigen Preiserhöhung (bis zu 5x mehr) leben. Vielleicht ist das ein guter Anlass, nach einer Penta Alternative zu suchen. Denn Qonto ist nur eine davon.

Was ist Qonto?

Penta wird zu Qonto

Qonto wurde 2016 in Frankreich gegründet und seit 2019 auch in Deutschland verfügbar. Mit der Penta Übernahme kommt das Unternehmen auf insgesamt 300.000 Kunden und 900 Mitarbeiter. Geschäftskonten gibt es für Selbstständige und Freelancer. In meinem Geschäftskonto Vergleich habe ich Qonto bereits mit anderen Angeboten verglichen.

Qonto ist gut und bietet sehr viel Funktionsumfang, z. B. auch eine Rechnungs- und Belegverwaltung. Insgesamt ist das Angebot damit aber auch recht teuer und ich frage mich, ob man als Startup oder kleines Unternehmen wirklich 5, 10 oder 25 IBANs benötigt. Wem das Paket zu umfangreich ist, für den kann die Suche nach einer Penta Alternative Sinn ergeben.

8 Penta Alternativen, wenn du nicht zu Qonto zwangsmigriert werden möchtest

Der neue Käufer Qonto ist nur eine von vielen Penta Alternativen. Wer als Selbstständiger oder Unternehmen (GmbH/UG) ein Geschäftskonto sucht, kann zwischen mehreren modernen Angeboten wählen.

1. N26

N26* wurde 2013 in Berlin gegründet und hat sich mittlerweile zu einer seriösen Bank mit eigener Banklizenz, rund 1500 Mitarbeitern und einer Unternehmensbewertung von mehr als 7,7 Mrd. Euro entwickelt.

Die N26 Business Konten sind gemacht für Freelancer und Einzelunternehmer, die hier und da auch mal mit Bargeld arbeiten. Die App hat eine sehr schöne UI/UX. Spaces (Unterkonten) helfen, Geldflüsse aus verschiedenen Projekten besser zu sortieren.

Ab dem Tarif Business You (9,90€ / Monat) gibt es jede Menge Versicherungen dazu. Im großen Geschäftskonto (16,90€ / Monat) gibt es nicht nur eine Metallkarte, sondern auch z. B. eine Mietwagenversicherung. Das könnte sich schon nach der ersten Mietwagen-Buchung amortisieren.

2. Holvi

Holvi* wurde 2011 in Helsinki gegründet und gehört damit zu den frühen Fintech-Angeboten am Markt. 2016 wurde Holvi von der globalen Bankengruppe BBVA aufgekauft, blieb aber unter eigener Marke aktiv. Nach verlustreichen Jahren kaufte der Gründer sein Startup 2021 zurück. Mittlerweile hat Holvi wohl “nur noch” rund 35.000 Kunden (vorher über 200.000) und rund 80 Mitarbeiter.

Geeignet ist Holvi für Dienstleister (Einzelunternehmer und Kapitalgesellschaften), die wenige Ausgaben und viele Überweisungen tätigen müssen.

Spannend ist auch, dass diese Fintech Bank im Pro+ Tarif zusätzlich einen kleinen Online-Shop mit anbietet. Ob der wiederum mit modernen Shopsystemen mithalten kann, ist fraglich (nicht getestet von mir).

3. Bunq

Bunq* wurde 2012 in Amsterdam (NL) gegründet und ist seit 2015 mit eigener Banking-App in 30 europäischen Ländern aktiv.

Preislich liegt das Angebot von Bunq derzeit auf den besseren Rängen im Vergleich und eignet sich ebenfalls für Einzelunternehmer und Kapitalgesellschaften. Besonders für alle, die regelmäßig im Ausland und in Fremdwährungen aktiv, könnte Bunq gut passen.

Bunq zahlt derzeit auch Zinsen (im Dezember 2022 waren es 1,05%). Über einen Zahlungslink könnte man auch ähnlich wie bei PayPal.me Zahlungen einfach von Kunden entgegennehmen.

Ob sich Bunq preislich lohnt, muss jeder am besten selbst mal ausrechnen. Eine SEPA Zahlung ober Überweisung kostet 27 Cent. Wer per Zahlungsanforderung per bunq.me (Zahlungslink via Karte, SOFORT, etc.) Geld empfangen will, zahlt 2,5% + 27 Cent pro Transaktion — eine übliche Gebühr für einen Payment Provider.

4. Revolut

Revolut* ist seit 2015 am Markt und dürfte (neben N26) zum aktuell wertvollsten Fintech Unternehmen Europas zählen. In der letzten Finanzierungsrunde 2020 hat das Unternehmen 500 Millionen US-Dollar eingenommen. Die Unternehmensbewertung lag damals schon bei 5,5 Milliarden US-Dollar. 2022 war die Rede von mehr als 500.000 Kunden in Deutschland.

Revolut eignet sich aufgrund der Preisstruktur und Möglichkeiten gut für alle, die viele Transaktionen in Fremdwährungen abwickeln oder selbst regelmäßig im Ausland aktiv sind. Die Tarife sind fair, auch für hohe Volumen an Transaktionen. Wer nicht nur in FIAT Währungen arbeiten will, der kann mit Revolut auch Krypto-Währungen auf dem Geschäftskonto halten. Ein Nachteil für Unternehmer in Deutschland sind bei Revolut aber die fehlenden Integrationen zu Buchhaltungssoftware und Steuerberater.

5. Kontist

Kontist* aus Berlin ist ein Angebot für Selbstständige Einzelunternehmer, das seit 2016 am Markt ist. Neben dem Bankkonto in Zusammenarbeit mit der Solarisbank bietet das Unternehmen auch einen optionalen Steuerservice zum Pauschalpreis an. Zielgruppe sind Selbständige in der Dienstleistungsbranche (z.B. kein E-Commerce, keine Kapitalgesellschaften).

Wer also Dienstleister ist und einen Steuerberater (und ein Geschäftskonto) sucht, der könnte mit Kontist happy werden. Externe Geschäftskonten sind beim Steuerservice allerdings explizit nicht erwünscht.

6. Fyrst

Fyrst* wurde erst 2019 gegründet und gehört damit zu den Newcomern im Fintech Geschäftskonten Markt. Neu ist das Business für Fyrst aber dennoch nicht. Denn es handelt sich um eine Tochtermarke der Postbank, die wiederum zur Deutsch Bank Gruppe gehört. Dadurch kann Fyrst auf die Infrastruktur und das Know-how einer etablierten Bank zurückgreifen und will so die Vorteile eines digitalen Geschäftskontos mit dem Funktionsumfang eines klassischen Geschäftskontos vereinen.

Das könnten z.B. der Zugang zu Geldautomaten der Cash Group und Einzahlungsmöglichkeiten bei der Postbank sein — aber auch die 2,2% Zinsen sind aktuell nicht unattraktiv (Stand Dez. 2022).

7. Finom

Auch Finom* wurde 2019 in den Niederlanden gegründet und hat seitdem 16,8 Mio Euro Funding eingenommen. In Deutschland arbeitet das Unternehmen ohne eigene Banklizenz ebenfalls mit der Solarisbank zusammen. Im Gegensatz zu anderen Angeboten im Vergleich bietet Finom ausschließlich Geschäftskonten an (für Einzelunternehmer und GmbH/UG — keine Privatkunden). Neben Banking gibt es auch Zusatzleistungen wie Karten- und Ausgabenmanagement, Rechnungsstellung und Multi-Banking (Einbindung externer Geschäftskonten).

Interessant ist die Kombination aus Buchhaltungsintegration und Multi-Banking (andere Konten einbinden). Das macht Finom zu einem integrierten Bankkonto für moderne Online Businesses. Auch preislich kann das Angebot mit anderen Banken mithalten. Inklusiv-Transaktionen und Benutzerzugänge sind im direkten Vergleich sogar wesentlich günstiger.

8. Wise

Wise* ist aus London (UK) und gibt es schon seit 2011 (damals noch als Geldtransfer-Service unter dem Namen Transferwise). Das mittlerweile börsennotierte Unternehmen hat über 13 Mio Kunden und mehr als 2.000 Mitarbeiter.

In Zusammenarbeit mit diversen Banken (Adyen, Citibank und weitere) bietet Wise auch die Funktionalitäten eines modernen Geschäftskontos an. Wise selbst bezeichnet sich als E-Geld-Institut, hat aber selbst keine eigene Banklizenz. Die Finanzaufsicht für Wise Kunden in Deutschland unterliegt der National Bank of Belgium (im EWR). Deshalb erhalten deutsche Kunden auch nur eine belgische IBAN.

Wise ist aber dennoch super für alle, die viel im Ausland und mit Fremdwährungen arbeiten und erstmal kostenlos (ohne Grundgebühr) starten wollen. Je nach Anwendungsfall kann es aber schnell teuer werden.

Die konkreten Preismodelle, sowie Vor- und Nachteile der genannten Banken habe ich in meinem Geschäftskonto Vergleich detaillierter aufgeschrieben. Dort findest du auch die jeweils aktuellsten Konditionen und Neuerungen zu allen Angeboten.

Abonniere den wöchentlichen Newsletter

Kein Spam, keine Weitergabe an Dritte. Nur du und ich.